Freitag, 21. Oktober 2011

Karaoke, die ersten Midterms, der Südwesten und Taiwans Besonderheiten

So jetzt wurde es mal wieder Zeit für einen neuen Blogeintrag, es ist viel passiert seitdem letzten Eintrag. Erstmal voraus mir geht es hier wirklich super fühl mich richtig wohl, nach 1,5 Monaten hab ich jetzt auch einen besseren Einblick über die Besonderheiten Taiwans. Es ist wirklich vieles komplett anders als in Taiwan, wenn etwa die Müllabfuhr durch die Straßen fährt bekommt dies jeder mit, weil diese immer von Beethovens Elize oder anderen Klassik Songs begleitet wird. Die Taiwaner sind sehr diszipliniert und arbeiten wirklich oft bis Nachts in der Lobby an Uni Aufgaben oder bereiten sich vor während wir Austauschstudenten schon mal lieber ein Bier dem Lernen vorziehen :D. Trotz alledem sind wir natürlich auch alle sehr fleißig hier ;-). Wohnheim Leben ist auch cool, jedoch sind einige Regeln hier wirklich sehr streng. Es ist zum Beispiel verboten nach 23 Uhr jemanden mit auf das Zimmer zu nehmen, unabhängig ob Mann oder Frau. Viele haben es teilweise auch schon versucht nach den Clubs, Chicas mit heimzunehmen doch nicht jeder hatte dabei Erfolg und es wurde von dem Wachdienst an der Rezeption bemerkt. Ich finde diese Regel etwas seltsam, aber eigentlich is es mir auch egal, da ich ja eh meine Freundin zu Hause habe und daher mit solchen Problemen nicht konfrontiert bin. Aber naja sind eben andere regeln an die man sich gewöhnen muss in einem anderen Land.

Letzt Woche hatte ich auch mein erstes Midterm und den ersten größeren Chinesisch Test. Mein erstes Midterm war Artificial Intelligence, ich kann mir das Fach in Deutschland zwar nicht anrechnen, aber da es sehr interessant ist und ich zudem noch etwas lernen wollte besonders in technischer, Informatik bezogener Richtung ist es wirklich cool. Die Klausur war ganz OK aber ich denk Bäume hab ich nicht ausgerissen :D. Zu diesem Fach mache ich jetzt zudem noch einen Online Kurs zusätzlich dazu, in welchen man ein Zertifikat erweben kann, welches von 2 renommierten Professoren aus Stanford unterzeichnet wird. Die Management Kurse sind so etwa wie in Deutschland, viel Bla Bla bissi wichtig reden und was darstellen :D aber lang nicht so aufwändig und anspruchsvoll wie AI. Aber an sich hab ich echt auch gut zu tun in der Uni und muss auch wirklich jede Woche etwas machen, vor allem auch für Chinesisch. Das Niveau an der Uni ist echt gut, die NTU hat ja auch weltweit einen guten Ruf und die Studenten werden viel persönlicher betreut als bei uns in Deutschland, wo eigentlich mehr das Friss oder Stirb Prinzip zählt :D.

Zudem haben wir wieder einen Ausflug gemacht in den Südwesten Taiwans, was wirklich ein hammer Wochenende wurde. Wir konnten zusammen mit 4 Einheimischen ( wir = 8 Austauschstudenten ) wirklich einen tieferen Einblick in die Kultur und das Land gewinnen. Da es doch eine lange Reise war entschieden wir uns sowohl für die Hinfahrt als auch für die Rückfahrt den Hochgeschwindigkeitszug zu nehmen. Mit etwa 300 km/h erreichten wir unser erstes Ziel Tainan in 100 Minuten. Tainan ist die zweitgrößte Stadt Taiwans und wir hatten ein wunderschönes, kleines gemütliches Hotel.


Nach einem gemütlichen Abendessen gönnten wir uns einen Besuch im Kino und am nächsten Tag wurden wir dann von unseren Einheimischen Freunden abgeholt und starteten unsere Erkundungstour. Unsere erste Anlaufstelle war ein Bootstrip, verbunden mit Austernfischen und einem kurzen Abstecher zum Meer. Anschließend wurden dann die Austern traditionell auch direkt vorort auf dem Grill erwärmt und anschließend auch verspeist.










Anschließend besuchten wir noch das größte Salzwerk in der Region und gönnten uns dann noch eine Runde Quad fahren in sandigem Untergrund. Am Abend zeigten uns unsere Taiwanesischen Freunde noch ein wunderschönes Schloss in Tainan, welches vor allem Nacht einen atemberaubenden Charme ausstrahlte. Direkt am Eingang konnte man einer jungen Dame zuhören, wie sie chinesische Livemusik spielte aber eigentlich genossen wir hauptsächlich die Abenddämmerung und die Ruhe und sassen hauptsächlich dort und redeten. 



Daraufhin wollten wir natürlich auch noch den berühmten Night Market von Tainan sehen, der wirklich auch anders ist als diejenigen dir wir bereits in Taipei gesehen haben. Er ist traditioneller und wir hatten jede Menge Spaß, probierten auch einige Taiwanesische Spiele aus, die auf NightMarkets sehr beliebt sind. Jedoch ist auch eine gewisse Ähnlichkeit zu deutschen Spielen zu erkennen, viele sind etwa so wie Bingo usw. Natürlich machten wir aus jedem Spiel einen kleinen Wettbewerb gegen unsere Taiwanesischen Freunde. Ich wurde dabei sowohl im Basketball, als auch im Dosen werfen zweimal knapp besiegt :D. Auf dem Night Market nahmen wir dann auch unser Abendessen zu uns und ich versuchte zum allerersten Mal den wirklich widerlich riechenden stinkenden Tofu. Also als Fazit ist zu vermerken, er schmeckt besser als er riecht, aber so wirklich mein Fall ist er nicht. So gegen 23.30 traten wir dann die Heimreise an. Anthony einer unserer Einheimischen Begleiter lud uns ein bei ihm im Sommerhaus zu übernachten. So nahmen wir auf dem Weg noch einige Bier etwas Wein und Whiskey mit und fuhren dorthin. Das Haus war wirklich der Hammer, riesen Garten, ein großes wirklich schön eingerichtetes Haus und eine schöne Terrasse. Dort saßen wir dann bis fast 4 Uhr am Morgen und redeten und lachten über alles mögliche bis der letzte Schluck geleert war :D. Holger und ich entschieden uns dann auch draußen zu schlafen und wurden so gegen 6 Uhr von dem Regen geweckt und mussten unsere Position verändern. Am nächsten Morgen lernten wir dann auch die Eltern kennen, die uns auch typische Früchte und besondere Pineapple Milch zum Frühstück mitbrachten. Zudem gab es traditionellen Tee und wir versuchten in Bruchteilen Chinesisch und Englisch uns auch mit Ihnen zu unterhalten. Zum Glück konnten einige von uns auch gut Chinesisch und agierten somit als Übersetzer.





Nach der herzlichen Verabschiedung von den Eltern machten wir uns auf Richtung Kaoshiung, welches noch etwas südlicher als Tainan liegt. Auf den Weg dorthin besuchten wir ein buddhistisches Kloster und besichtigten anschließend noch etwas die Stadt. Nach dem Abendessen und einem kurzen Besuch auf dem NightMarket in Kaoshiung auf dem ich mir einen extrem stylischen Hut im Wert von ca. 5 Euro zulegte, fuhren wir gegen 21 Uhr mit der High Speed Rail zurück nach Taipei.





Alles in allem war dies der bis jetzt beste Ausflug und wir hatten wirklich Glück, dass uns unsere Taiwensischen Freunde soviele Sachen gezeigt haben. Ich könnte jetzt 100 weitere Sachen aus diesem Wochenende erzählen, aber das wäre jetzt zuviel soll ja auch noch etwas für Deutschland bei meiner Rückkehr übrig bleiben :D. 

Zuletzt wollt ich noch kurz von unserem Karaoke Abend berichten. Karaoke ist hier in Taiwan sehr beliebt und anders als in Deutschland mietet man hier sozusagen ein eigenes Zimmer und dort kann man dann privat gesanglich zur Höchstform aufsteigen. Wir waren etwa 16 Leute beim letzten Mal und hatten jede Menge Spaß. Essen ist im Preis mit inbegriffen und Bier usw. konnten wir selber mitbringen, wir hatten dafür lediglich eine Gebühr für den Cleaning Service zu errichten. Auch dies wollten wir nicht nur unter Exchange Studenten sondern wir wurden ebenfalls wieder von Einheimischen begleitet, die dies auch wunderbar alles organisierten. Anfangs versuchten wir zwar auch einmal chinesische Songs zu performen, doch letztendlich sangen wir dann am Ende meist nur Englische Songs, da Chinesisch doch etwas unser Können überstieg :D





Samstag, 1. Oktober 2011

Ausflüge, Parties und Lifestyle

Jetzt bin ich mittlerweile schon fast ein Monat hier und die Zeit vergeht wie im Flug, leider manchmal etwas zu schnell, weil es ist richtig cool hier. Eigentlich hab ich fast jeden Tag was zu tun, auch wenn ich nicht immer sinnvollen Tätigkeiten nachgehe, aber langweilig wird mir nie. Letztes Wochenende haben wir unseren ersten 3 Tages Ausflug unternommen. Zu 9. haben wir uns zwei Autos gemietet und sind die Ostküste Taiwans entlang gefahren, was wirklich richtig geil war, vor allem die Aussicht auf die Berge und den Pazifik. Außerdem findet man auf dem Weg immer wieder richtig coole Spots an denen man auch einmal anhalten kann, um die Aussicht zu genießen.



Das Wetter sah Freitags Vormittag zwar nicht so gut aus, doch es blieb das ganze Wochenende trocken und vor allem am Samstag hatten wir richtig gutes Wetter. Unser erste Ziel war am Freitag der berühmte Nationalpark Torokko von Taiwan. Freitags sind dort nicht ganz so viele Touristen, daher entschlossen wir uns diese Etappe unserer Reise am Freitag zu nehmen. Der Nationalpark ist wirklich schön und die Landschaft wirklich hammer, vor allem mit den Bergen außenherum.








Als es dann Freitag dunkel wurde nahmen wir die Suche nach unserem Hostel in Hualian in Angriff. Wir hatten zwar eine Navigationssystem im Auto, welches auch auf Englisch eingestellt war, jedoch musste wir um die Straße zu finden, den Straßennamen in Chinesisch eingeben, was uns vor erhebliche Probleme stellte :D. Als wir am Freitag aufbrachen, hatte dies der nette Herr von Autovermietung für uns erledigt, doch diesmal waren wir auf uns allein gestellt. Außerhalb von Taipei kommt man auch mit Englisch nicht mehr soweit, somit versuchten wir mit unseren Bruchteilen Chinesisch Passanten zu erklären, dass diese bitte den Straßennamen für uns in das Navi eingeben sollen. Es funktionierte nicht wirklich :D, da wir uns trotz aller Bemühungen immer wieder verirrten. Nach gut 1,5 h Fahrt durch ganz Hualian fanden wir schließlich unser Hostel. Kosten für die Übernachtung waren pro Person und Nacht bei 10 €. Hostel war echt super und der Besitzer war richtig cool drauf. Er fragte uns noch am Abend ob wir am nächsten Tag Bock drauf haben, Rafting zu gehen. Die Antwort war natürlich ja und er griff zum Telefon, rief seinen Kumpel an und am nächsten Tag holte uns ein Kleinbus direkt vom Hostel ab, fuhr uns zum Rafting und anschließend wieder zurück ins Hostel.

Rafting war echt lustig, auch wenn manche Passagen etwas langweilig waren, doch wir hatten riesen Spaß. Ging den ganzen Tag und wir hatten zu 9. ein Boot und mussten auch als Team fungieren :D. Rafting dauerte den ganzen Tag und Mittagessen war in dem Preis mit inbegriffen.










Sonntag machten wir uns dann auf den Weg Richtung Yilan, wollten dort uns noch einige Sachen ansehen. Auf den Weg dorthin sahen wir wieder einige gute Stellen, an denen wir halten wollten, um etwas die Aussicht zu genießen. Jedoch konnten wir nicht alle davon überzeugen auch, den Weg hinunter zu einem richtig verlassenen Strand zu erkunden, um letztendlich völlig allein am Strand zu liegen und sich etwas abzukühlen. Somit blieben nur die Fotos von weitem, was etwas Schade war. Anschließend sahen wir noch die Wasserfälle von Yilan, wo wir dann auch schwimmen konnten und gegen 19 Uhr nahmen wir dann die Heimreise Richtung Taipei in Angriff. Die Fahrt dauerte aber leider noch etwas länger, da wir in einen richtig langen Stau gerieten.



















Als letztes möchte ich diesem wirklich langem Blogeintrag noch kurz paar Details zum Nachtleben Taipeis hinzufügen. Also es gibt wirklich viele Geschäfte hier, die durchgehen auf haben, auch an den Wochenenden und zu jeder Uhrzeit. Clubs gibt es hier auch wirklich zu genüge und markt jeden Abend, wenn man durch diese Stadt läuft wie lebendig diese Stadt ist. Es gibt sehr viele All you can drink Clubs hier, die Preise variieren zwischen 7 und 18 Euro für All you can drink. Je teurer der Preis, desto besser ist meistens auch der Club. Lustig ist auch immer wieder, dass selbst wenn der Club brechend voll ist, alle 5 Min irgendwleche Mitarbeiter des Clubs mit Schaufel und Besen durch den Club rennen und jeden Müll der auf dem Boden liegt sofort aufwischen :D, auch wenn noch so wenig Platz ist. Tanzt mal ein Partygast auf einem Stuhl oder anderen Mobilar so wird dieser sofort mit einem Laserpointer angeleuchtet :D und zurecht gewiesen.

Taipei ist sehr sauber, auch wenn dies etwas verwunderlich ist, da wenn man sich mal ein Getränk kauft und durch die Stadt läuft, gefühlte Stunden warten muss, bis man endlich einmal einen Mülleimer findet. Mülleimer sind wirklich fast nirgendwo, daher ist es um so faszinierender wie sauber diese Stadt ist. Steht man einmal an irgendeiner planlos herum, versucht verzweifelt einen Plan zu lesen, halten immer Passanten an und fragen ob sie einem helfen können. Manchmal muss man dabei jedoch auch aufpassen, denn fragt man jemanden nach dem Weg oder so und derjenige weiß es nicht wird dieser es hier nie zugeben und sagen dass er keine Ahnung hat, sondern er wird dich einfach in eine Richtung schicken, die oftmals auch falsch sein kann :D